Autor: AKeuk (Seite 3 von 8)

Konzertübersicht 2015

* 17. Januar 2015, 18.30,  Stockholm, Barfußlieder // Kafé Klaver, Mikael Karlsson, Ola Sandström, Anja Strautmanis, Johan Renman (Gesang, Gitarre, Cello, Vibraphon) *Informationen*

* 28. Februar 2015, 17.00 Uhr, Wuppertal, Pauluskirche, „Mesto“ aus dem 3. Konzert für Streichorchester // Wuppertaler Kammerorchester, Johanna Watzke, *Informationen*

* 22. März 2015, 19.00 Uhr, Radebeul, Landesbühnen Sachsen, 7. Sinfonie // Elblandphilharmonie Sachsen, Jan Michael Horstmann, *Informationen*(issuu, p. 55)

* 22. März 2015, 18.00 Uhr, Karlstad, Domkyrka, „Mesto“ aus dem 3. Konzert für Streichorchester & Barfußlieder (Arr. Antal Dorati),  Cecilia Martin-Löf, Peter Kronlöw, Hammarö Kammarkör, Kalstads Okesterförening – *Informationen*

* 2. April 2015, 19.45 Uhr,  Göttingen, Stadthalle, 7. Sinfonie // Göttinger Sinfonieorchester, Christoph-Mathias Müller, *Informationen* (pdf, p. 47)

NEU: 6. September 2015, 15 Uhr, Allhelgonakyrkan, Stockholm, Sonaten für 2 Violinen, *Informationen*

NEU: 8. November 2015, 16.30 Uhr, Nürnberg, Meistersingerhalle, 1. Sinfonie // Nürnberger Sinfoniker, Christian Lindberg, *Informationen*

* 28. November 2015, Norrköping, De Geerhallen, 14. Sinfonie // Symfoniorkester Norrköping, Christian Lindberg

NEU: * between 7th & 12th of December, Taipeh/Taiwan, 4. Sinfonie // Taipei Symphony Orchestra, Christian Lindberg

 

Please bookmark, last update:  April 3rd, 2015

New season, more Pettersson?

At least, the answer can be given already: no, we don’t expect more performances. But one should never give up hope – yes, like every year there will be a few performances coming up. At least two projects in Germany are in progress about which I will give further information when the status is going to be official. Several orchestras are starting to announce their new season programme during this weeks. Of course we will have a look to Norrköping, when Christian Lindberg will perform the 13th Symphony in autumn (date will be published here soon).

For the moment there is only one performance which can be announced: Malmö Symphony Orchestra is remembering its own care for Petterssons music – it’s of course the 7th Symphony we will hear again. Norwegian Ingar Bergby will conduct it on 27th of November, the full season programme *here* (pdf).

Stay tuned for – hopefully – more concert news!

Pettersson in Weimar – „ein schönes Lied über Dinge, die nicht schön sind“

Die einzige Aufführung eines Pettersson-Werkes in dieser Saison fand am vergangenen Wochenende in Weimar statt. Stefan Solyom ist seit 2009 Generalmusikdirektor der Staatskapelle Weimar. Bereits im Jubiläumsjahr 2011 hat er in Norrköping als Leiter des dortigen Orchesters die 7. Sinfonie aufgeführt. Weimar ist ja auch durch Peter Gülke und George Alexander Albrecht mit zwei Pettersson-Protagonisten verbunden – allerdings ist mir ist nicht bekannt, ob die Aufführung am vergangenen Wochenende nicht doch die erste Begegnung des Orchesters mit Pettersson war. Gelungen erschien das dramaturgische Konzept, einen „schwedischen Abend“ auszugestalten. Auch wenn die Musik vieler Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts kaum über die Landesgrenzen gedrungen ist, lohnt doch eine Begegnung sehr. Ingvar Lidholms „Kontakion“ war da ebenso eine bereichernde Erfahrung wie die Aufführung des 2. Klavierkonzertes von Wilhelm Stenhammar, mit Janos Solyom – Onkel des Dirigenten – am Flügel.

In der Konzerteinführung redeten beide auch in Bezug auf Pettersson Klartext: Stefan Solyom hielt die 7. Sinfonie für ein musikgeschichtlich sehr bedeutendes Werk voller Schönheit, bemerkte aber auch offen, dass er „ein, vielleicht zwei Sinfonien der fünfzehn vollendeten für aufführungswert hält, den Rest nicht“. Dem Orchester habe Solyom das Werk nahegebracht, indem er sagte: „Spielen sie es wie ein schönes Lied über Dinge, die nicht schön sind.“ Weiterhin schloss Solyom Vergleiche aus – „Pettersson ist Pettersson“ und beschrieb die Harmonik der Musik wie ein Haus mit „chromatischen Korridoren“, in welchem man ab und an ein Zimmer mit einer Tonart erreicht und wieder verläßt. Auch der in Schweden sehr bekannte Pianist Janos Solyom konnte zu Pettersson eigene Erfahrungen beisteuern, er traf den Komponisten einige Male. Aus Solyoms Äußerungen ging aber auch hervor, dass die Besuche offenbar nicht angenehm verliefen, denn Pettersson war stark von seiner Krankheit gezeichnet und seine Kontakte zur Außenwelt waren nicht gerade von einfacher Natur.

Die Aufführung der 7. Sinfonie selbst war sehr erfreulich – zwar war die Weimarhalle zu diesem außergewöhnlichen Programm nicht komplett gefüllt, aber man nahm ein aufmerksames Publikum wahr, dass sich direkter Reaktionen nicht verschloss, Applausverweigerung der Abonnenten bereits bei „Kontakion“ eingeschlossen. Großen Jubel heimste das Stenhammar-Konzert ein und auch die Pettersson-Sinfonie wurde sehr positiv aufgenommen. Solyom formte mit dem Orchester einen tollen Beginn und fand genau das passende ruhige, in Halben schwingende Tempo, das nötig ist, um aus den Anfangsmotiven den Spannungsaufbau zu erzeugen. Dementsprechend kraftvoll und dennoch klar gesetzt wirkten die Höhepunkte – nicht immer war da die Balance im Tutti optimal, auch die Platzierung von Trompeten und Posaunen in der rechten Ecke der Bühne wirkte (von meinem Platz aus) eher „schattig“. Streicher und Holzbläser kamen sehr gut mit der Partitur zurecht.

Solyom betreute den Fortgang intensiv, allerdings auch im großen Streicherchoral mit ein wenig zuviel romantischem Gestus. Durch ein recht langsames Tempo in den Schlussabschnitten mit den letzten Schlagzeugeinwürfen fehlte mir dann die für Pettersson sehr wichtige Spannung des Abgesanges (die ja bereits die Erinnerung der Erschütterung in sich trägt) – ein Weltklasse-Piano in der Piccoloflöte gemeinsam mit den hohen Streichern im „singenden“ Schluss machte das aber wett. Somit erlebte ich eine insgesamt äußerst spannende Aufführung, die auch zeigte, dass die „Arbeit“ mit diesem sinfonischen Riesenblock niemals aufhört. Je nachdem wie Dirigent und Orchester die Emphase auf Tempofeinheiten, auf die melodisch Linie, auf Attacken oder Ostinati legen, verschiebt sich die Wahrnehmung der Sinfonie enorm. Hervorhebenswert sei auf jeden Fall auch das Engagement der Musiker, die sich um größtmögliche Homogenität und genaue Ausformung der „Statements“ bemühten.

News – Rückschau und Vorschau

Das Jahr 2014 ist bereits fünf Wochen alt, es wird Zeit, einige Pettersson-Neuigkeiten zu sammeln, da sowohl Konzerte anstehen als auch in der Rückschau berichtet werden kann. Deshalb gibt es heute einen News-Thread über verschiedene Ereignisse.

Am 17.11.2013 traf sich in Hamburg die IAPG zur Mitgliederversammlung. Zum amtierenden Vorstand wurden gewählt: Dr. Michael Kube (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Peter Ruzicka (2. Vorsitzender), Alexander Keuk, Sabrina Kube und Martin Gelland.

Im Januar war in Norrköping – nun schon „traditionell“ – der Aufnahmetermin für die nächste BIS-CD des „Allan Pettersson Project“. Die im Herbst 2013 aufgeführten Sinfonien Nr. 4 und Nr. 16 wurden nun aufgenommen, Christian Lindberg leitete das Norrköping Symphony Orchestra. In einem Video wurde die Produktion dokumentiert:

Christian Lindberg wird die 4. Sinfonie nun in einem weiteren Konzert präsentieren – es handelt sich um ein Konzert des Transsylvania State Philharmonic Orchestra in Cluj-Napoca (Rumänien) am 28. Februar. Nähere Informationen gibt es auf der Website des Orchesters. Es gibt auch Signale, dass Lindberg künftig mit weiteren Orchestern Pettersson aufführen wird. Das wäre ein wichtiger Effekt des Projektes – weiterhin ist zu vermelden, dass die Facebook-Seite des AP-Projektes schon über 1100 Fans verzeichnet.

Ein Pettersson-Konzert in Schweden, das Ende Januar stattfand, war mir bis vor kurzem gar nicht bekannt, erst als eine Rezension veröffentlicht wurde, erfuhr ich davon. Jonas Lindgaard (Violine) und das Weber-Quartett spielten das 1. Violinkonzert in Konzerten in Härnösand, Sollefteå und Sundsvall. Eine Rezension ist auf allehanda.se zu lesen.

Eine traurige Meldung erreichte uns vor wenigen Tagen – der Dirigent Gerd Albrecht ist am 2. Februar im Alter von 78 Jahren in Berlin gestorben. Albrecht war Ehrenmitglied der Internationalen Allan Pettersson Gesellschaft, gilt er doch als einer der „Pioniere“ in der Rezeption des Komponisten vor allem im deutschsprachigen Raum. Die 7. Sinfonie nahm Albrecht 1991 mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg auf, sie erschien 1992 in der cpo-Edition und wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. 1994 nahm er mit dem gleichen Orchester die 8. Sinfonie auf (für Orfeo).  Schon 1988 hat Albrecht Pettersson dirigiert – in einem Konzert mit den Berliner Philharmonikern (!) erklang damals die 7. Sinfonie, die 8. Sinfonie hat er u. a. im Rahmen des Pettersson-Zyklus 1993/94 in der Kölner Philharmonie aufgeführt.

Schließlich gilt es, die bislang einzige sinfonische Aufführung in Deutschland in diesem Jahr anzukündigen. Stefan Solyom, der im Jubiläumsjahr 2011 mit der 7. Sinfonie in Norrköping für stehende Ovationen sorgte (siehe hier), wird in Weimar mit der Staatskapelle Weimar die 7. Sinfonie erneut aufführen. Die Termine sind Sonntag, der 16. und Montag, der 17. März. Gekoppelt ist die Sinfonie mit Werken von Lidholm und Stenhammar. (Foto Orchester: Christiane Hoehne)

Staaatskapelle Weimar in der Weimarhalle

 Update: Gilles Apap hat für seine Konzerte mit der Camerata Nordica (Oskarshamn) das Programm geändert. Ursprünglich war Petterssons 1. Violinkonzert geplant, stattdessen steht nun Mendelssohns d-Moll-Violinkonzert auf dem Programm. Leider ist es nicht das erste Mal, dass Interpreten trotz Ankündigung einen Rückzieher machen – die Gründe dafür werden zumeist nicht mitgeteilt.

Alle Pettersson-Konzerttermine 2014 finden Sie hier.

 

 

 

Rezensionen und Artikel: 9. Sinfonie – Lindberg – BIS

Nachdem im Dezember die 9. Sinfonie mit Norrköpings Symfoniorkester unter Leitung von Christian Lindberg bei BIS veröffentlicht wurde, ist es nun Zeit für eine Sammlung der Rezensionen, soweit sie online verfügbar sind.

pettersson 9

* Rezension von Derek Ho bei resmusica: „Enlightening“ (29.12.13)

* Dagens Nyheter, „Obonhörlight trösterik stråksång“ (15.1.14, Bezahl-Artikel – Fotoablichtung)

* Marbecks Classical, New Zealand

* Beschreibung der CD bei Naxosdirekt.se

 

Die CD wird bei verschiedenen Radiostationen vorgestellt und gesendet, so etwa am 7. Januar ebenfalls in Neuseeland.

In Deutschland ist die CD im Klassikfachhandel erhältlich, vertrieben wird sie über KlassikCenter Kassel.

Mittlerweile wurden die Sinfonien 4 & 16 vom Norrköpings Symfoniorkester aufgenommen, diese CD wird voraussichtlich im September 2014 erscheinen. Das komplette Pettersson-Projekt auf der SON-Seite: Allan-Pettersson-Projekt

 

Zwei Pettersson-Sinfonien in einem Konzert

Christian Lindberg dirigierte die 16. und die 4. Sinfonie von Allan Pettersson in Norrköping

** Links zu weiteren Rezensionen des Konzertes am Schluss des Artikels (scroll down for links to swedish reviews of the concerts)

Er ist der bedeutendste Sinfoniker des 20. Jahrhunderts in Schweden, und er wird kaum gespielt. Ausgerechnet die kleine Stadt Norrköping will das nun endlich ändern – mit der gemeinsamen Kraft des ansässigen Orchesters und Christian Lindberg, der schon als Kind „Fan“ von Allan Pettersson wurde. Das „Allan Pettersson Project“ wird also bis 2018 seine aktive Heimstatt in „De Geerhallen“ finden. Am 31. Oktober stellte Lindberg die 4. und die 16. Sinfonie im Konzert vor. Zwei Sinfonien in einem Konzert – das ist in der Pettersson-Rezeption bisher ohne Vergleich und stellt an Hörer wie Interpreten besondere Anforderungen. Zudem war es spannend, sich gleichzeitig mit einem Werk aus der ersten sinfonischen Schaffensphase aus den 50er-Jahren und der letzten vollendeten Sinfonie konfrontiert zu sehen. Nach der 16. Sinfonie (1979) blieb die 17. Sinfonie ein Fragment – Pettersson starb 1980.

Lindberg setzte die 16. Sinfonie, die als Auftragswerk für den US-Amerikaner Frederick L. Hemke als „Sinfonie mit Altsaxophon-Solo“ entstand, an den Beginn und die 4. Sinfonie an den Schluss. Beide Sinfonien sind wahrlich keine leichte Kost, so dass die Entscheidung, ein Werk von Lindberg selbst („Kundraan and the arctic light“) in die Mitte des Programms zu setzen, richtig war und sowohl Kontrast als auch Entspannung bot.

Der Konzertsaal in Norrköping war leider nur zur Hälfte gefüllt, das ambitionierte Programm zog aber viele Kenner und Liebhaber von Petterssons Musik von nah und fern an. Solist in der 16. Sinfonie war Jörgen Petterssson vom Stockholmer Saxophonquartett, der schon im Voraus bekannte, jede einzelne Minute dieser Musik zu genießen. „Halbe 80, frenetico“ schreibt Pettersson an den Beginn der Sinfonie – damit ist der Weg vorgezeichnet durch einen kaum einmal zur Ruhe kommenden Musik-Tunnel, durch den sich Pettersson am Saxophon mit dem Orchester windet. Der Solist konnte dem Komponisten eine starke Stimme geben, die auch notwendig ist, da Allan Pettersson hinter dem Altsaxophon mehrfach eine dissonant wogende Wand aufbaut – es ist eine Art Kampfarena des Lebens. Trotzdem bleibt als Eindruck kaum einmal der Schmerz oder die Resignation, es ist eher eine Art stetiges Aufbegehren und eine höllische Energie, mit der diese Sinfonie – in der Kürze fast vergleichbar der 10. Sinfonie, die ähnlich rumorende Wellen beinhaltet – aufwartet. Am Ende gibt es eine kurze Beruhigung, ein erschöpftes Ausatmen der Streicher. Und viel Applaus schon für diese große Leistung von Solist und Orchester.

Doch nach der Pause wartete eine erneute Gipfelbesteigung (Pettersson schrieb – so scheint es – ausschließlich „Achttausender“) auf das Orchester. Mit der 4. Sinfonie geht es in der Biografie zurück in die 50er-Jahre, längst hat sich Pettersson die Sinfonik auf die eigene Fahne geschrieben und entwickelt doch in den ersten vier Sinfonien – das Fragment der 1. Sinfonie eingeschlossen – erst allmählich seine unverkennbare Sprache. Dazu gehören hier auch noch viele Experimente vor allem in der Großform und in der Instrumentation. Die 4. Sinfonie sieht Petterssons größtes Schlagzeugarsenal und auch eine Celesta vor. Zwar ist die 4. Sinfonie vermutlich leichter fasslich als die 16., da sie in viele einzelne Blöcke geteilt ist und sogar Luft für Generalpausen bietet, doch zugleich erscheint das häufige offensichtliche Versiegen des gesamten Materials rätselhaft.

Lindberg und das Norrköping Symfonieorkester boten eine schier unglaubliche Leistung, zumal in kurzer Probenzeit eine sehr gute Qualität herrgestellt wurde – von Werken, die sicherlich keinem der Musiker je schon einmal auf dem Pult lagen. Vom Dirigenten ging nicht nur eine organisierende Klarheit aus, er versuchte gleichzeitig die großen Bögen und präzise Impulse in den Rhythmen zu setzen – das gelang vor allem deshalb auch sehr gut, weil man deutlich merkt, dass das Orchester mit den Kompositionen ihres Landsmannes immer vertraurer werden. Hier könnte sich ein typischer „Norrköping-Sound“ für Allan Pettersson herausbilden – die Aufnahmen werden es zeigen. Für die Weltgeltung des Komponisten wurde – im vierten Jahr in Folge – erneut ein wichtiger Beitrag geleistet.

Reviews in der schwedischen Presse:

* Norrköpings Tidningar: Allan Petterssons andrar hem

* Folkbladet: Musik som fångar livets smärta

* Review von Derek Ho (Blog)

* Review bei ResMusica (France – englisch)

* Review bei ResMusica (France – frz. Jean-Christophe Le Toquin)

* Artikel bei „OPUS“ – En svensk Mahler

 

The Allan Pettersson Project – Zusammenfassung der Pressekonferenz in Norrköping

Am Donnerstag gab es in Norrköping eine Pressekonferenz des Norrköping Symfonie Orkester mit Christian Lindberg und Karin Veres (CEO NSO) zum sogenannten „Allan-Pettersson-Project“, womit das Vorhaben der CD-Gesamtaufnahme mit Orchester und Dirigent in eine neue Phase startete. Norrköping entwickelt sich zum Zentrum der schwedischen Pettersson-Pflege und angesichts der in diesem Jahr bereits anwesenden Gäste und der intensiven Nutzung von Internet und Social Media dürfte das Projekt internationale Strahlkraft besitzen. Und das ist gut und richtig so, denn Allan Petterssons Musik kann nur von Aufführungen leben und natürlich auch vom Diskurs darüber. Zu schnell wurde er in den vergangenen Jahrzehnten von Orchestern, Dirigenten und Musikfreunden beiseite gelegt: zu schwer, zu anstrengend, zu traurig. Man mag das nicht widerlegen, aber die Beschäftigung mit Allan Pettersson lohnt sich – das zeigt sich schon, wenn man in die durchaus glücklichen Gesichter – auch der Orchestermusiker – in Norrköping blickt.

Was passiert also in den kommenden Jahren? Nicht weniger als die Fertigstellung der Gesamtaufnahme aller Sinfonien bei BIS records mit jährlichen Konzerten (Herbst) in Norrköping und anschließender Aufnahme (Januar Folgejahr). Die Gesamtaufnahme wurde bereits in den 90ern begonnen, die bereits vorgelegten Aufnahmen der Sinfonien 3&15, 8&10, 11 (alle Segerstam) sowie die 5. Sinfonie mit dem Malmö Symphony Orchestra werden in die Gesamtaufnahme integriert. Die Sinfonien Nr. 1, 2, 6 und 9 wurden seit 2011 durch Christian Lindberg eingespielt, 4&16 wurde am Donnerstagabend im Konzert gespielt und wird Januar 2015 aufgenommen. Der komplette Aufnahmeplan (pdf) sieht als nächstes Vorhaben die 13. Sinfonie vor.

Am Ende des Projektes soll im Jahr 2018 eine Tournee mit Christian Lindberg stehen, dann mit der 7. Sinfonie, die das einzige Werk ist, das noch einmal eingespielt wird, nachdem Segerstam bereits 1992 eine Aufnahme vorlegte. Zudem sollen Filmaufnahmen das Projekt ergänzen, neben dem „Make of“ der 1. Sinfonie, gibt es zur 9. Sinfonie den Film „Människans röst“ von Peter Berggren in einer restaurierten Version. Dieser Film wurde in Norrköping auch der Presse vorgeführt. Weitere Projekte sollen die Filme „Vem fan är Allan Pettersson“ und „Sangen om Livet“ sein.

Hier spricht Christian Lindberg über das Allan-Pettersson-Project:

Lindberg zeigte sich froh und dankbar über das Engagement des Orchesters, in das außergewöhnliche Projekt einzuwilligen. Karin Veres konnte ihre Freude mitteilen, dass von der doch nicht gerade großen Stadt Norrköping nun ein Zeichen in der Musikwelt ausgehen wird und die Musik Allan Petterssons so endlich ihre Verbreitung findet, die sie verdient. Angesichts des hohen technischen Anspruchs von Petterssons Partituren zeigte sich auch Robert von Bahr (Leiter BIS) erfreut, dass das Orchester diese Mammutaufgabe auf sich nimmt – „Pettersson muss in der Welt Gehör finden“.

Ein Video der Pressekonferenz gibt es beim SON-Channel.

Artikel im „Folkbladet“ über das Projekt: SON storsatsar på att lyfta symfonikern Allan Pettersson

Artikel bei kultursidan.nu

Die CD der 9. Sinfonie samt zugehöriger Bonus-DVD wurde als Presse-Pre-Release vorgestellt, der offizielle Verkaufsstart ist am 1. Dezember 2013.

grafik cd cover

Pettersson in Norrköping

petterssonproject

Am 31. Oktober wird das wohl spannendste Pettersson-Konzert-Ereignis dieses Jahres stattfinden. Christian Lindberg und das Norrköping Symfoniorkester werden Allan Petterssons 4. und 16. Sinfonie aufführen. Abgesehen von der Seltenheit der Aufführung einer dieser Sinfonien überhaupt ist es eine Premiere, dass zwei Sinfonien von Pettersson in einem Konzert erklingen. Lindberg, das Orchester und die schwedische Plattenfirma BIS, die die Gesamtaufnahme veröffentlicht, haben aber noch mehr vor: Am 31.10. findet um 13 Uhr in Norrköping eine Pressekonferenz statt, die das „Allan Pettersson Project“ in seiner Gesamtheit vorstellt. Das Projekt hat auch eine eigene Facebook-Seite.  Dazu gehört auch der Release der 9. Sinfonie, die letztes Jahr aufgeführt wurde und im Januar 2013 eingespielt wurde. Der offizielle Verkaufsstart dieser CD ist der 1. Dezember. Die CD beinhaltet auch eine DVD mit Peter Berggrens TV-Film über Allan Pettersson „Människans röst“ (Vox Humana, 1979) in einer restaurierten Version.

Zusätzlich zum Konzert werden im Foyer von de Geerhallen die berühmten Fotos von Gunnar Källström ausgestellt.

Zeitplan 31.10.2013

  • 13.00 Pressekonferenz De Geer Hall
  • 14.00 Filmvorführung Människans röst / Hemerycksalen
  • 18.30 Konzerteinführung von Stig Jacobsson
  • 19.00 Konzert – Pettersson, Sinfonie Nr. 16 mit Altsaxophon-Solo (Solist Jörgen Pettersson), Lindberg – Kundraan and the Arctic Light, Pettersson, Sinfonie Nr. 4

Infos über das Konzert / Tickets: Konzertseite beim NSO

Ich werde hier auf dem Blog über das Projekt berichten. Für die Verwendung der Bilder danke ich der Genehmigung des Norrköping Symfoniorkester.

IAPG – Mitgliederversammlung 2013

Die Internationale Allan-Pettersson-Gesellschaft trifft sich in diesem Jahr am Sonntag, den 17. November 2013, 15 Uhr,  zu ihrer Mitgliederversammlung, und zwar in Hamburg, im Sitzungsraum1 der Hamburgischen Staatsoper. Gäste oder Neu-Mitglieder sind herzlich willkommen. Am Vormittag gibt es die Möglichkeit, ein Konzert in der Laeisz-Halle zu besuchen. Peter Ruzicka dirigiert die Hamburger Philharmoniker mit Werken von Ruzicka (UA), Henze und Wagner.

 

2013, a year with books about Allan Pettersson : Per-Henning Olsson – En symfonisk särling

As we know 2013 is not the year of frequent AP performances but we have the chance to read about Allan Pettersson. Beside the German AP-book „Musik Konzepte“  there is another important publication I’d like to introduce. Per-Henning Olsson (musicology dep., Uppsala University, Sweden) wrote a dissertation on the symphonies of Allan Pettersson. It is an extensive book of 351 pages which examines the study years as well as the appearance of the symphonies between 1953-80 related to Swedish music life. Olsson discusses the style, pointing out tonality aspects and focuses on Symphony 2, 4, 5, 7 and 10. Olssons book is worth reading also because he is working close to Allan Pettersson sources in Uppsala – the „Allan Pettersson personarkiv“ is situated at Uppsala universitetsbibliothek.

2013-09-22 09.44.05

An abstract is available at Uppsala University Publications. The book can be ordered from Uppsala University Online Shop.

News: A third book will be released soon: Michael Kube wrote a biography which will be published in „Svenska Tonsättare“ series of the Royal Music Academy, Stockholm. A preview can be seen here.

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